Erlebnispädagogik Wochenende

Zu diesem Workshop kannst Du Dir einen Erfahrungsbericht durchlesen, oder Dir unten die Fotos vom Wochenende ansehen.

Seminarbericht
Erlebnispädagogik live
Bildungsstätte Wissen (Sieg)
27.06. – 29.06.2003
Ziel des Seminares: Erlebnispädagogik für die Teilnehmer „greifbar“ machen
Anregungen für die eigene Jugendarbeit gewinnen
Grenzen feststellen und setzen
Erlebtes reflektieren
Seminarablauf: Freitag:
Individuelle Anreise der Teilnehmer nach Köln HbF
Gemeinsame Weiterfahrt nach Wissen (Sieg)
dabei Kennenlernrunde
Zeltaufbau
Seminareinführung
Samstag:
Frühstück
Spiele zur Körperbeherrschung/Reflektion
Spiele zur Teamfindung/Reflektion
Erste Erlebnispäd. Spiele/Übungen/Reflektion
Mittagessen
Spiel zur Auflockerung
Erlebnispäd. Spiele/Übungen/Reflektion
Abendessen
Sonntag:
Frühstück
Spiel zum Tageseinstieg
Erlebnispäd. Spiele/Übungen/Reflektion
Mittagessen
Zeltabbau
Teamspiele
Reflektionsrunde
Abfahrt
Nach der individuellen Anreise nach Köln traf sich die Teilnehmergruppe an Gleis 7 mit einem Teil der Leitern des Seminares, da den Teilnehmern das Ziel der Fahrt unbekannt war – und auch bis zur Ankunft blieb – . Auf der Fahrt von Köln nach Wissen wurde eine erste Kennenlernrunde in Form von Semannsgarngeschichten durchgeführt, bei der dien anderen Teilnehmer erraten mussten, was wahr und unwahr ist.
Nach erreichen des Zeltplatzes wurden die von den anderen Leitern mitgebrachten Zelte aufgebaut. Danach lernten wir unsere Seminarveranstalter von InterAktion aus Köln kennen,
die mit uns noch weitere Kennenlernspiele durchführten. Zum Abschluss des Abends wurde noch in einer Teamübung ein „Domino-Day“ nachgestellt.
Der Samstag begann mit Spielen zur Körperbeherrschung und Körperkontrolle in Kleingruppen und Paaren, mit dem Ziel die eigenen Bewegungen und die der Anderen für den eigentlichen Seminarteil besser kontrollieren und einschätzen zu können.
Diese wurden dann auch reflektiert und schnell zeigte sich das die Gruppe sehr harmonisch zusammenarbeiten konnte. Danach wurden einige Teamspiele als Groß- aber auch in Kleingruppen durchgeführt, die zum Ziel hatten vertrauen untereinander aufzubauen.
Diese wurden ebenfalls reflektiert.
Danach wurde die Gruppe in 2 Kleingruppen unterteilt und wir begannen mit den Erlebnispädagogischen Spielen.
Als erstes galt es die Gruppe durch ein zwischen 2 Bäumen gespanntes Spinnennetz zu bekommen, wobei dein Loch 2mal benutzt werden und kein Seil berührt werden durfte.
Ziel war es, gemeinsam ein Konzept auszuarbeiten, wie alle der Gruppe dies schaffen konnten und wer wem wie helfen musste. Nachdem diese Aufgabe bewältigt wurde, sollte die Gruppe sich ein neues Ziel für diese Aufgabe setzen, z.B. schneller, kleinere Löcher etc.
Hier wurde schnell klar, das es keinen Reiz für uns hatte, die gleiche Aufgabe nur schneller zu bewältigen, sondern die Schwierigkeit eher Ansprüche an uns stellte.
Bei dem zweiten Spiel ging es darum als Team über Drahtseile zu balancieren, die in 20cm Höhe über dem Waldboden gespannt waren und mehrere Bäume miteinander verbanden. Dabei wurden die Abstände zwischen den Bäumen immer größer, sodass zum Schluss die ganze Gruppe nötig war, um von einem Baum zum nächsten zu reichen. Wer bei der Überquerung der Seile auf den Boden trat, musste sich hinten an die Gruppe anschließen.
Bei diesem Spiel kam es sehr auf Gleichgewicht und Körperbeherrschung an, aber auch stark auf die Unterstützung derer, die festen halt an Bäumen hatten.
Vor dem Mittagessen wurden die Durchführung und das Erlebte reflektiert.
Nach dem Mittagessen gab es kleine Ballspiele zur Auflockerung.
Danach galt es mit Hilfe einer „Liane“ (hängendes Seil) einen imaginären Sumpf zu überqueren, dessen anderes Ufer nur aus einzelnen Steinen bestand, auf denen man landen musste und auf denen nur eine bestimmte Anzahl von Füßen stehen durfte. Dabei musste die Gruppe einen Eimer Wasser mit hinübernehmen und aus dem Sumpf drei Gegenstände angeln. Schwierigkeiten waren, dass das Seil nicht zu Beginn direkt zu erreichen war, die Gegenstände nicht vom Start aus erreicht werden konnten und das kein Wasser verloren gehen durfte. Zudem war der Abstand zwischen Start und Ziel so gewählt, dass das Seil gerade ausreichte, wenn man zur Landung absprang oder festgehalten wurde.
Ziel war es als Gruppe die Aufgabe so zu lösen, dass alle die andere Seite erreichten und die Gegenstände mitgenommen wurden. Nach einer Diskusions- und Planungsphase einigte sich die Gruppe darauf, zu erst mit Hilfe von mehreren Gürteln, das Seil zu Angeln und dann einen Teilnehmer daran über den Sumpf zu schicken. Dieser brachte dann auch Gürtel von der anderen Seite am Seil an, sodass das Seil behutsam gesteuert werden konnte. So gelang es den am Seil festgebunden Eimer hinüber zu bekommen und einen Teilnehmer so langsam über den Sumpf schweben zu lassen, das er die Gegenstände aufheben konnte.
Danach wurde der Rest der Gruppe mit Hilfe des Seiles hinübergebracht, wobei die Hilfestellung der bereits gelandeten sehr wichtig war.
Hier wurde vor allem die Teamarbeit in der Vorbereitung reflektiert.
Als nächstes wurde zur Vorbereitung der übrigen Aufgaben, das Sichern und Abseilen beim Klettern geübt. Hierbei kam es auf das gewonnene Vertrauen in den Spielen und Übungen davor an. Jeweils 2 sicherten einen Dritten, der sich einen kleinen Abhang hinunter seilte.
Zum Abschluss des Tages gab es die Gelegenheit mit einer Seilbahn durch den Wald zu rutschen – in 12 Metern Höhe. Dazu mussten die Teilnehmer über ein Leiter einen Baum hinaufklettern, wobei sie von den anderen gesichert wurden – wie gelernt. Dann wurde der Teilnehmer von den Veranstaltern mit seinem Klettergeschirr in eine Laufkatze eingehakt, die an einem Stahlseil zwischen diesem und einem ca. 100m entfernten Baum hing. Danach brauchte er sich nur noch nach vorne fallen zu lassen und schon rauschte er durch den Wald. Hierbei kam es auf die Überwindung der eigenen Angst an.
Zum Abschluss des Tages gab es ein gemeinsames Grillen und viele Diskussionen über das erlebte und darüber was davon in der Jugendarbeit umgesetzt werden kann.
Der Sonntag begann mit einigen Spielen zum Einstieg, bei denen es auf Partnerarbeit ankam.
Danach ging es wieder in den Wald, wo es drei Kletteraktionen gab. Zum einen war dort eine „Kletterwand“ aufgebaut, die aus 5 dicken Holzbohlen bestand, die an 2 Stahlseilen von oben zwischen 2 Bäumen hingen. Dabei war die erste Bohle ca. 1,20m über dem Boden, danach wurden die Abstände immer größer bis zu ca. 1,75m zwischen der 4. und 5. Bohle, Gesamthöhe ca. 8m. Aufgabe war es nun zu zweit soweit wie möglich nach oben zu kommen und sich, wenn möglich auf die oberste Bohle zu stellen und sich dabei nur an einem Seil festzuhalten. Dabei wurden die Kletterer von jeweils 2 anderen wie beim Klettern gesichert. Schwierigkeit war beim Klettern, das die Bohlen stark schwangen, da sie ja aufgehangen waren. Bei dieser Übung kam es auf das Vertrauen zu den absichernden und auf das Teamwork der beiden Kletterer an, da einer alleine die Abstände nicht überwinden konnte.
Als zweites gab es ein zwischen 2 Bäumen gespanntes Stahlseil in 8m Höhe über das in 2,5m ein weiteres gespannt war, von dem in unterschiedlichen Abständen Seile ca. 2m nach unten hingen. Aufgabe war es, zu zweit über das Seil zu balancieren und sich dabei nur an den runterhängenden Seilen bzw. am Partner festzuhalten. Auch hier kam es auf Teamwork und Vertrauen an. Zum Schluss wurde man dann Abgeseilt.
Die dritte Aufgabe war ein 8m hoher Pfahl, den man über dicke Nägel besteigen konnte.
Oben sollte man sich dann freihändig hinstellen. Hierbei kam es auf Körperbeherrschung und das Vertrauen auf die absichernden an. Zum Schluss sollte man sich dann wie bei der Seilbahn am Samstag nach vorne fallen lassen, so das man langsam nach unten schwebte.
Vor dem Mittagessen wurden diese Übungen dann noch reflektiert.
Nach dem Mittagessen wurden dann die Zelte abgebaut und noch einige Großgruppenspiele durchgeführt. Zum Abschluss gab es dann noch ein Reflektionsrunde und die Heimfahrt.
Fazit: für mich: Ich habe meine eigenen körperlichen Grenzen kennen gelernt
und erweitert. Habe neue Möglichkeiten entdeckt, Vertrauen in andere, unbekannte zu entwickeln und verantwortungsbewusst mit meinen Ängsten und den Ängsten anderer umzugehen.
für meine Gruppenarbeit:
Ich habe neue Spiele und Übungen zur Teamfindung/ -bildung kennen
gelernt und Möglichkeiten zur Erzeugung bestimmter Verhaltensweisen
in Gruppen und deren Reflektion gefunden.

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